Infos zur Impfung gegen COVID-19
Impfen - aber klar!
Die Impfung gegen COVID-19 von Pflegekräften, die engen Kontakt zu den besonders gefährdeten Personengruppen haben, ist von enormer Bedeutung. Um eine sogenannte „Herdenimmunität“, also um zu erreichen, dass ein hoher Prozentsatz der Bevölkerung immun ist und somit andere zu schützen, ist die Impfbereitschaft jedes Einzelnen von Bedeutung. Der DRK-Kreisverband Stuttgart möchte daher an alle appellieren, die Impfentscheidung nach fachlichem Wissen zu treffen und so sich und andere Menschen zu schützen.
Im Folgenden möchten wir über die Impfung gegen COVID-19 informieren.
Warum konnte der Impfstoff so schnell zugelassen werden?
Bei der Entwicklung des Impfstoffs gegen SARS-CoV-2 konnten Erkenntnisse aus der Forschung der letzten 15 Jahre zum Einsatz von mRNA genutzt werden.
Außerdem ist für die Zulassung eines Impfstoffs die Anzahl von Studienteilnehmerinnen und -nehmern entscheidend. Auch die Häufigkeit des Auftretens der Erkrankung spielt eine Rolle. In der BioNTech/Pfizer-Studie fanden sich beispielsweise innerhalb von dreieinhalb Monaten 43.500 Freiwillige, die bereit waren sich impfen zu lassen (für den Impfstoff gegen Gürtelrose beispielsweise konnten innerhalb von 12 Monaten nur ca. 14.000 Freiwillige gefunden werden). Die hohe Zahl der Erkrankten mit COVID-19 führte dann gleichzeitig dazu, dass schnell ein Vergleich zwischen der Gruppe, die den Impfstoff und der Gruppe, die einen Placebo erhalten hatten, gezogen werden konnte.
Zudem wurden Studienphasen in Teilen parallel, statt nacheinander durchgeführt und Zulassungsbehörden wurden auch über Zwischenergebnisse informiert.
Weiter wurde der Kontrolle der Impfstoffstudie zu Covid-19 natürlich erste Priorität eingeräumt und die Produktion des Impfstoffs wurde schon vor der Zulassung hochgefahren.
All diese Mechanismen ermöglichten die Entwicklung und die Zulassung der Impfstoffe in einem erstaunlich kurzen Zeitraum.
Wie sicher sind die Impfstoffe?
Vor allem in den sozialen Medien kursieren viele Falschinformationen zur Impfung.
Fakt ist aber, dass in den Prüfstudien bereits 37.000 Menschen ein mRNA-Impfstoff verabreicht wurde, ohne dass es zu schwerwiegenden Nebenwirkungen gekommen ist.
Durch Impfung ausgelöste Nebenwirkungen zeigen sich in der Regel in den ersten 4-6 Wochen. Die Zulassung eines Impfstoffs in Europa hat einen Beobachtungszeitraum im Anschluss an die Impfung von 6 Wochen. Somit ist der Zeitraum von 6 Wochen abgedeckt, in dem sich keine schwerwiegenden Nebenwirkungen gezeigt haben.
Bedenken, dass die mRNA-lmpfstoffe das menschliche Genom, also das Erbgut verändern kann, wird von den Kontrollinstanzen, Zulassungsbehörden und wissenschaftlichen Expert*innen für unbegründet eingeschätzt, da die mRNA des Impfstoffs weder in der Lage ist, in den Zellkern zu gelangen, noch sich dort in DNA umzuwandeln.
Fragen, die offen bleiben, betreffen die Verhinderung einer Infektion ohne Symptome oder die Dauer des Impfschutzes.
Welche Erfahrungen hat der DRK-Kreisverband Stuttgart mit der Impfung gemacht?
Zahlreiche Bewohnerinnen und Bewohner sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unsere Seniorenzentrum konnten bereits geimpft werden. Die Einstichstelle schmerzte bei dem ein oder anderen mal mehr mal weniger, aber alle Geimpften haben die Impfung ohne unerwartete Nebenwirkungen gut vertragen.
Was sind die "nicht schwerwiegenden Nebenwirkungen", mit denen zu rechnen ist?
Weniger eine Frage der Sicherheit als ein Ausdruck der gewollten Impfantwort des Körpers sind unmittelbare kurzfristige Impfreaktionen wie Fieber und Schüttelfrost, Kopfschmerzen, Muskel oder Gelenkschmerzen, Übelkeit oder Erbrechen.
Wie hoch ist die Wirksamkeit der Impfstoffe?
Die groß angelegten Studien weisen auf eine hohe Wirksamkeit hin. Dies gilt für alle Impfstoffgruppen. Besonders hoch ist die prozentuale Verringerung des Risikos an Covid-19 zu erkranken bei den mRNA-lmpfstoffen. Hier liegt die Risikoreduktion bei über 94 Prozent.
An COVID-19 sind bis zum 18.01.2021 laut dem Robert-Koch-Institut 46.419 Menschen gestorben. Die an COVID-19 schwer erkrankten Personen überschreiten diese Zahl noch bei weitem. Daher sind nach derzeitigem Erkenntnisstand die Nebenwirkungen der COVID-19-Impfung verglichen mit dem Fortbestehen der Pandemie – denn das wäre die Alternative – recht gering.
Laut WHO sind ca. 10 Prozent der COVID-19 Fälle, Angehörige des Gesundheitspersonals. Nach dem aktuellen Kenntnisstand ist das Risiko einer Covid-19-lmpfung ungleich geringer als das Risiko durch eine Infektion sich selbst, die Kolleg*innen und die Menschen mit Pflegebedarf zu gefährden.
Zusammenfassend spricht unter Abwägung des Nutzens und des potentiellen Risikos der COVID- 19-lmpfung viel dafür sich impfen zu lassen. Zumal es hier nicht nur um den Schutz für einen selbst, sondern vor allem auch um den Schutz der Mitmenschen geht.